VLWN besucht die als Smart School ausgezeichnete Handelslehranstalt Hameln (HLA)
Ein schlagkräftiges Medienteam, ein stimmiges Digitalkonzept, ein Schulleiter, der Freiräume schafft. In der Summe hat das der Handelslehranstalt Hameln (HLA) schon 2018 die Auszeichnung „Smart School by bitkom“ eingebracht – verliehen vom Niedersächsischen Kultusministerium. Am Rande der Bezirksverbandssitzung in der Rattenfängerstadt stattete der VLWN der HLA einen Besuch ab, um einen tieferen Einblick zu bekommen. Ramona und Thorsten Kramer vom Bezirksverband Niedersachen Mitte, die beide an der HLA unterrichten, hatten den aufschlussreichen Besuch initiiert.
„Wir haben das digitale Portal Step-by-Step aufgebaut und haben mit einem verlässlichen WLAN samt Gigabitanbindung als Unterbau begonnen. Erst nachdem das gesichert war, haben wir den nächsten Schritt gemacht. Denn es gibt nichts Frustrierenderes, als wenn die Technik nicht funktioniert. Dann macht sie keinen Sinn“, sagte Björn Ole Lenz, Leiter des Medienteams, Administrator und ab dem Herbst neuer Stellvertreter von Schulleiter Bernd Strahler.
Als nächstes wurden Hunderte iPads angeschafft, mit der nötigen Software aufgerüstet und digitaler Unterricht erprobt. Den wirklichen Durchbruch brachte der zentrale Bildungs-Login, bei dem Lehrkräfte wie Schülerinnen und Schüler über einen individuellen Zahlencode sich einmal bei der Cloud anmelden müssen, um dann auf alle personalisierten Daten und Software-Tools zugreifen zu können. „Das birgt eine enorme Erleichterung. Weil man sich bis dahin bei jeder einzelnen Anwendung immer wieder neu einloggen musste“, sagte Lenz.
Um die Schulbuchinhalte digital nutzbar zu machen, hat die HLA mit den Schulbuchverlagen Nutzungslizenzen vereinbart, die den Lernstoff entsprechend aufbereitet zur Verfügung stellten. „So haben jeder Schüler, jede Schülerin und alle Lehrkräfte über ihren personaliserten Zugang zur Schulcloud ein individuelles und bedarfsgerecht bestücktes digitales Bücherregal, in dem eben nur das zu finden ist, was man braucht. Verlässt ein Schüler die Schule, wird das Profil gelöscht. Damit haben wir auch die Datenschutzproblematik umschifft“, sagte Lenz.
Damit die Technik mit Schulbeginn startklar ist, werden die Schulrechner automatisch hochgefahren und nach Schulschluss automatisch ausgeschaltet. Updates werden grundsätzlich nachts aufgespielt, damit keine Lernzeit zu vergeuden.
Schulträger und Schule haben die nötigen Investitionen gemeinsam geschultert und einen entsprechenden Klassenraum als Reallabor ausgestattet, das vom Landkreis regelmäßig für Schulungen genutzt wird.
Neben BYOD verfolgt die HLA die GYOD-Strategie: Schülerinnen und Schüler kaufen sich ein iPad, die Schule rüstet es auf, hat Zugriff auf das Gerät, um beispielsweise bei Deutsch-Klassenarbeiten die automatische Fehlerkorrektur zu deaktivieren. „So können wir die digitalen Endgeräte eben auch für Prüfungen nutzen und müssen nicht auf Papier und Stift zurückgreifen“, sagte Lenz.