Das Jahr 2024 hat begonnen und bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich, insbesondere im Bildungsbereich. Aus Sicht des VLWN gibt es elf essenzielle Handlungsempfehlungen, die unbedingt umgesetzt werden sollten, um die Qualität der Bildung zu verbessern und sie an die modernen Anforderungen anzupassen:
1. Mehr Freiraum für Lehrkräfte und Schüler: Dies beinhaltet das Erkennen, Gewähren und Nutzen von Freiräumen, um kreatives und selbstbestimmtes Lernen zu fördern.
2. Budget statt Unterrichtsversorgung: Anstatt einer starren Unterrichtsversorgung sollten Schulen ein flexibles Budget erhalten, das nach dem dänischen Modell verwaltet wird. Dies würde Schulen mehr Autonomie in ihrer Organisationsstruktur geben.
3. Förderung multiprofessioneller Teams: Durch eine jährliche Erhöhung der aktuellen Stellenbasis von 378 Stellen um jeweils 100 neue Stellen und spezielle Ausbildungsinitiativen kann die Qualität der Bildung verbessert werden.
4. Vereinfachung von Seiten- und Quereinstiegen: Mehr Entscheidungsfreiheit für Schulleitungen und die Möglichkeit der Übernahme nach zweijähriger Bewährung würden den Einstieg erleichtern.
5. Initiative für Schulversuche mit offenen Schulkonzepten: Modelle wie das BBS-Modell Wutöschingen oder ECool müssen erprobt werden, um innovative Bildungsansätze zu fördern.
6. Digitalpakt 2: Eine schrittweise Implementierung von Basistechnik, gefolgt von Fortbildungsinitiativen und weiterem Technologieausbau, ist notwendig, um digitale Bildung effektiv zu integrieren.
7. Künstliche Intelligenz in der Schule: Die Integration von KI-Tools kann Lehrkräfte entlasten und ist entscheidend im Kampf gegen mediale Unwissenheit.
8. Stärkung der beruflichen Bildung: Die Überprüfung und Vertiefung bestehender Konzepte, wie z. B. das Modell der Hamburger Hochschule, sind entscheidend.
9. Stärkung der beruflichen Gymnasien: Mehr Wissen über Möglichkeiten und Potenziale dieser Bildungsform sollte gefördert werden.
10. Aktives Gesundheitsmanagement für Lehrkräfte und Schüler: Dies ist entscheidend, um das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit zu steigern.
11. Bürokratieabbau auch und gerade in Schule, um mehr Zeit für das Kerngeschäft zu schaffen!
Es gibt auch bestimmte Entwicklungen, die unbedingt vermieden werden müssen, um eine Verschlechterung des Bildungssystems zu verhindern.
1. Status quo beibehalten: Ein „Weiter so!“ würde bedeuten, dass notwendige Reformen und Anpassungen ausbleiben, was langfristig schädlich wäre.
2. Lehrermangel durch Mehrbelastung bekämpfen: Eine solche Maßnahme würde nur zu einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und Lehrqualität führen.
3. Wegfall von Anrechnungsstunden durch multiprofessionelle Teams: Dies würde den Sinn und Zweck dieser Teams untergraben und deren Effektivität reduzieren.
4. Reduktion der Faktoren zur Sollstundenberechnung: Eine solche Maßnahme würde den Druck auf Lehrkräfte erhöhen und die Unterrichtsqualität mindern.