Jour fixe mit der Ministerin

Multiprofessionielle Teams, neue Stellen und mehr: VLWN im Dialog mit der Politik

 

Zweimal im Jahr bietet sich für den Vorstand des VLWN die Gelegenheit, im Rahmen eines Jour fixe mit der Ministerin zu sprechen. Das jüngste Gespräch fand am Dienstag, 30. Juli, statt und behandelte folgende Themenschwerpunkte: Multiprofessionelle Teams, Stellen, Entlastung und Zukunft der Beruflichen Bildung (BBS).

Multiprofessionelle Teams:
Die Ministerin betonte die Wichtigkeit der Unterstützung und des Ausbaus multiprofessioneller Teams. Ziel ist es, jährlich etwa 100 neue Stellen zu schaffen. Obwohl diese Stellen für den Haushalt 2025 noch nicht etaisiert sind, wird intensiv nach Haushaltsmitteln gesucht, um dieses wichtige Anliegen der beruflichen Bildung sicherzustellen.

Ein geplantes Projekt des RLSB Hannover zur Ausbildung von Bürokommunikationskaufleuten mit Schwerpunkt Classroom Management und Verwaltungsfachangestellten mit Schwerpunkt Schulverwaltung wird von der Ministerin ausdrücklich unterstützt. Eine Arbeitsgruppe, an der auch der VLWN beteiligt ist, bereitet die notwendigen rechtlichen und curricularen Schritte vor. Die langfristige Perspektive dieser Auszubildenden soll durch einen Weg zum dualen Bachelorstudium und idealerweise zum Master of Education gestärkt werden.

Stellen:
Die 100 neuen Stellen für multiprofessionelle Teams berühren bereits das Thema Stellen. Wir äußerten unser Erstaunen über die Pressemitteilung zu 2.400 neuen Stellen für den allgemeinen Bildungsbereich (ABS), jedoch keine neuen Stellen für den BBS-Bereich. Die Ministerin erläuterte die schwierige Haushaltssituation, die durch Steuermindereinnahmen geprägt ist. Aufgrund vorhandener Überschüsse im BBS-Bereich und der Notwendigkeit, zusätzliche Mittel nur über Kreditaufnahmen zu decken, wurden keine neuen Stellen für den BBS-Bereich berücksichtigt.

Die 2.400 Stellen im ABS-Bereich sind Reaktivierungen zuvor gesperrter Stellen, keine neuen. Die gestiegenen Schülerzahlen im ABS-Bereich und die Tatsache, dass nicht alle ausgebildeten Lehrkräfte eingestellt werden konnten, führten zu diesem scheinbar zusätzlichen Stellenangebot.

Entlastungspaket:
Wir betonten die dringende Notwendigkeit für weitere Entlastungen. Ein detailliert ausgearbeitetes Entlastungspaket, abgestimmt mit den Verbänden, liegt vor, wurde jedoch durch Corona und die Ukrainekrise zurückgestellt. Die Ministerin betonte, dass dieses Paket nicht vom Tisch ist, aber derzeit keine hohe Priorität hat. Eine langfristige Entlastung könnte durch eine grundsätzliche Neustrukturierung der Schulen erreicht werden, wie sie der VLWN unter dem Stichwort „Zukunft BBS“ fordert.

Zukunft der Beruflichen Bildung (BBS):
Eine BBS nach dem Modell der Alemannenschule in Wutöschingen wird sowohl von der Ministerin als auch von der Abteilungsleiterin berufliche Bildung, Melanie Walter, offen unterstützt. Ein derartiger Modellversuch würde organisatorisch und rechtlich unterstützt werden, liegt jedoch nicht in ihrer Hand. Ein solcher Versuch erfordert ein engagiertes Schulleitungsteam, einen Schulträger und ein passendes Gebäude.

Fazit:
Das Gespräch dauerte leider nur etwa 45 Minuten, brachte jedoch viele interessante Aspekte zur Sprache. Wir freuen uns auf die Fortsetzung und weitere Fortschritte in den angesprochenen Themenbereichen.

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