In einer Ära, die von rasantem technologischen Fortschritt und tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen geprägt ist, stehen berufsbildende Schulen vor der dringenden Aufgabe, sich neu zu definieren und anzupassen. Der Begriff „Berufsbildende Schule der Zukunft“ ist nicht nur eine Vision, sondern eine Notwendigkeit, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden. Der VLWN hat daher ein Konzept entwickelt, mit dem die „BBS der Zukunft“ zeitnah umgesetzt werden kann. Sowohl verbandsintern als auch seitens der Politik und der Wirtschaft, mit denen der VLWN das Thema schon diskutiert hat, stößt die Idee auf wohlwollend offene Ohren. Im November veranstaltet der VLWN dazu einen Thinktank und ruft schon jetzt zu einem „Call for Papers“ auf. Denn Mitgestalten ist erwünscht!
Einleitung
Die „BBS der Zukunft“ stellt ein innovatives Modell dar, das auf den Prinzipien der Alemannenschule in Wutöschingen basiert. Ziel ist es, die berufsbildenden Schulen (BBS) in eine moderne, flexible und zukunftsorientierte Bildungslandschaft zu transformieren. Dieses Konzept soll zunächst in Hannover umgesetzt werden und später als Modell für andere Standorte dienen.
1. Standortwahl & Infrastruktur
Ein leerstehendes Kaufhaus in der City oder beispielsweise das Brainhouse 24/7 in Laatzen:
• Ein innovatives Gebäude, das rund um die
Uhr zugänglich ist
• Modern ausgestattete Lernräume, Labore
und Kreativräume
• Flexible Lernumgebungen für individuali-
siertes Lernen
2. Personalrekrutierung
Führung und Koordination:
• 2 Schulleiter: Visionäre Führungspersönlich-
keiten mit Erfahrung in innovativen Bil-
dungsprojekten
• 6 Koordinatoren: Verantwortlich für die Be-
reiche Curriculum, Digitalisierung, Projekt-
management, Schülerbetreuung, Lehrerfort-
bildung und Kooperationen
Lehrkräfte:
• 75 innovative Lehrkräfte: Durch ein strenges
Auswahlverfahren (Casting) ausgewählt, ba-
sierend auf Innovationsfähigkeit, Teamgeist
und Vision für die BBS der Zukunft
Fortbildung:
• Kontinuierliche Weiterbildungen in moder-
nen Lehrmethoden und Technologien
3. Bildungsgänge & Curriculum
Pilotbildungsgänge:
• Einführung von ausgewählten Bildungsgän-
gen am neuen Standort
• Fokus auf zukunftsorientierte Fachrichtun-
gen wie IT, Nachhaltigkeit, Gesundheit und
Medien
Flexibles Curriculum:
• Kombination aus Präsenzeinheiten, E-Lear-
ning und Projektarbeit
• Individualisierte Lernpfade, die den Schülern
ermöglichen, in ihrem eigenen Tempo zu
lernen
Stellen Sie sich eine KI vor, die individuelle Potenziale von Auszubildenden analysiert und darauf basierend maßgeschneiderte Lernpläne erstellt. Unsere innovative Plattform nutzt standardisierte Tests und Echtzeit-Feedback, um die Fähigkeiten und Wissensstände der Schüler zu ermitteln. Durch die Integration geltender Ausbildungsvorschriften und Rahmenlehrpläne im Bereich Fachinformatiker Anwendungsentwicklung, sowie den Zugriff auf Lernmanagementsysteme, begleitet die KI dynamisch die Ausbildung. Sie dokumentiert Lernerfolge in einem Leistungsportfolio, unterstützt kontinuierlich und passt sich flexibel an die Bedürfnisse der Auszubildenden an. Dies ermöglicht eine effiziente, motivierende und transparente Ausbildungserfahrung.
4. Pilotprojekt & Expansion
Schrittweise Einführung:
• Beginnen mit einer kleinen Gruppe von Bil-
dungsgängen und schrittweise Erweiterung
• Nutzung der bestehenden Standorte zur
Unterstützung und Erweiterung des Ange-
bots.
Evaluation & Anpassung:
• Begleitung durch ein Universitätsteam zur
kontinuierlichen Evaluation und Anpassung
des Projekts
• Nach zwei Jahren erste Evaluation und Ent-
scheidung über die Ausweitung des Projekts
5. Unterstützende Strukturen
Politische und administrative Unterstützung:
• Impulsgebendes Engagement durch Politik
und Kultusverwaltung
• Kommunalpolitiker, die die Vorteile für die
Region erkennen
• Innovative Unternehmerverbände
Kooperationen und Netzwerke:
• Zusammenarbeit mit Unternehmen, Hoch-
schulen und anderen Bildungseinrichtungen.
• Aufbau eines Netzwerks von kreativen Unter-
stützern und Visionären
6. Ressourcen & Finanzierung
Finanzierung:
• Kombination aus staatlicher Förderung, pri-
vaten Investitionen und EU-Fördergeldern
• Flexible Finanzierungsmodelle, die Anpas-
sungen und Erweiterungen ermöglichen
Ressourcenmanagement:
• Effektiver Einsatz von Ressourcen durch op-
timierte Prozesse und digitale Tools
• Nachhaltige Nutzung der vorhandenen Infra-
struktur und Räume.
7. Kommunikation
& Öffentlichkeitsarbeit
Transparente Kommunikation:
• Regelmäßige Updates und Einbindung der
Öffentlichkeit in den Prozess.
• Nutzung von Social Media, Blogs und öf-
fentlichen Veranstaltungen zur Information
und Einbindung.
Erfolgsgeschichten und Best Practices:
• Dokumentation und Veröffentlichung von
Erfolgen und Herausforderungen.
• Austausch und Zusammenarbeit mit ande-
ren Standorten zur Verbreitung des Modells.
Fazit
Die Umsetzung der „BBS der Zukunft“ erfordert Mut, Innovation und Engagement. Mit einem klaren Konzept, engagierten Lehrkräften und der Unterstützung von Politik und Verwaltung kann dieses Modell in Hannover und darüber hinaus erfolgreich etabliert werden. Es bietet die Chance, eine moderne und zukunftsorientierte Bildungslandschaft zu schaffen, die den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht wird.