VLWN votiert für Verbundlösungen von Standorten mit hohen digitalen Komponenten
Es ist eine Flucht nach vorn: Um dem dramatischen Lehrkräftemangel zu begegnen, beschritt Mecklenburg-Vorpommern bundesweites Neuland und hat eine “Allgemein bildende Digitale Landesschule“ (aDiLaS) ins Leben gerufen, der eine digitale Berufsschule folgen soll. Eine Blaupause auch für Niedersachsen?
„Die weitere Digitalisierung mit allem, was dazu gehört, ist essenziell für die berufliche Bildung. Zeitgleich müssen Freiräume im schulischen System geschaffen werden, um personalisiertes und eigenverantwortliches Lernen unter Einsatz von digitalen Austauschplattformen zu ermöglichen, worüber man Zugriff auf alle denkbaren Apps hat. Die Allemannenschule in Wutöschingen ist da ein wunderbares Besispiel, wie Schule zukunftsfähig aufgestellt sein sollte. Der reine digitale Untericht hingegen ist zu kurz gedacht, weil der so wichtige soziale Austausch dabei auf der Strecke bleibt und soziale Kompetenzen verkümmern“, sagt Joachim Maiß, VLWN-Vorsitzender.
Gerade in einer zunehmend vernetzten Welt sind soziale und emotionale Kompetenzen unverzichtbar. Die Fähigkeit, effektiv zu kommunizieren, in Teams zu arbeiten und Empathie zu zeigen, wird immer wichtiger. „Wir müssen Strategien entwickeln, um diese Soft Skills systematisch zu fördern. Dies umfasst sowohl die Integration in den Lehrplan als auch die Schaffung von Lernumgebungen, die Zusammenarbeit und persönliche Entwicklung in physikalischer Präsenz unterstützen“, sagt Maiß.
Um dem akuten und sich weiter verschärfenden Lehrkräftemangel zu begegnen, votiert der VLWN für eine Verbundlösung, bei der sich verschiedene BBS-Standorte so eng miteinander verzahnen, dass ein gemeinsames Unterrichtsangebot erwächst. Ergänzt um einen hohen Grad an digitalen Komponenten, gepaart mit multiprofessionellen Teams, führt das zu einer spürbaren Entlastung bei den Berufsbildnern. „Das ist ein gangbarer und zielführender Weg, um der sich immer schneller drehenden Abwärtsspirale mit überlasteten Lehrkräften zu begegnen, die am Limit arbeiten, um den Mangel an Lehrkräften irgendwie auszumerzen und sich dabei über Gebühr belasten“, sagt Maiß.