Corona-Krise: Das Schuljahr ist geschafft!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

das Schuljahr ist in einigen Bundesländern bereits geschafft. Letzten Sommer, nach der ersten Corona-Welle mit wochenlangen Schulschließungen, hätten man nie erwartet, vor welchen Herausforderungen Sie als Berufsbildner mit Ihren Schülerinnen und Schülern erneut gestellt werden. Trotzdem halten seit dieser Woche die ersten Schülerinnen und Schüler ihre Zeugnisse in der Hand. Mit viel Engagement, Herz und Verstand haben Sie das Beste aus der ungewöhnlichen Situation gemacht. Mein herzlicher Dank gilt Ihnen! Ohne Ihren Einsatz, der weit über das normale Arbeitspensum hinausging, hätte der Schulbetrieb zwischen Wechsel- und Distanzunterricht nicht aufrechterhalten werden können.

Schließlich ist Deutschland nach wie vor ein digitales Entwicklungsland. Corona hat den Entwicklungsprozess zwar erzwungenermaßen dynamisiert und für einen echten Schub gesorgt, aber gleichzeitig auch die eklatanten Schwächen des Systems offenbart und damit wie unter einem Brennglas gezeigt, wo wir trotz des milliardenschweren Digitalpakes des Bundes und weiterer Förderprogramme zur Anschaffung von digitalen Endgeräten für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler in der beruflichen Bildung stehen.
Im letzten Jahr haben Lehrkräfte mit Hands-on-Mentalität und Engagement Enormes geleistet, ohne das Technik und Didaktik zusammengeführt waren. Deshalb braucht es jetzt ein schlüssiges Gesamt-Konzept für eine abgestimmte E-Fachdidaktik, für E-Kompetenzzentren als Experimentierlabore und für E-Professuren. Das ist der zentrale Unterbau, auf dem die Digitalisierung der beruflichen Bildung ruhen muss, um klare Standards zu definieren.

Wenn Datenschutz über allem steht und den so wichtigen Pragmatismus vollends ausbremst, ist das eine Katastrophe. Während der Corona-Krise drohten Datenschützer Lehrkräfte anzuzeigen, weil sie im Dialog mit den Schülerinnen und Schülern auf Software-Lösungen zurückgriffen, die verfügbar waren, aber nicht den höchsten Segen der Wächter hatten. Niemand wusste in dieser Zeit, was er darf, was er alternativ braucht und woher im Bedarfsfall eine datenschutzkonforme Alternative hergezaubert werden sollte.

Um Präsenzunterricht im kommenden Schuljahr möglichst flächendeckend gewährleisten zu können, müssen die Sommermonate genutzt werden, um die Schulen zu einem sicheren Ort zu machen. Dazu zählen auch Luftreiniger und CO2-Messgeräte, die in jedem Klassenraum nachgerüstet werden müssen. Nur so hat man die größtmögliche Sicherheit, um der nächstmöglichen „Welle“ etwas entgegensetzten zu können.

Sie als Berufsbildner, mit Ihrer hohen sozialen und fachlichen Kompetenz. sorgen dafür, dass die Ausbildung unserer jungen Menschen für die Gesellschaft gesichert wird und bleibt – auch, wenn die Pandemie sich fortsetzt. Darin werden wir Sie als Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung mit aller Kraft und aus vollem Herzen weiter unterstützen.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien einen schönen Sommer!

 

 

 

Joachim Maiß,
Landesvorsitzende

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