Lohn, Flexibilität, Homeoffice, aber auch technische Ausstattung, Entwicklungsperspektiven und Sachbezüge: Faktoren, die bei der Berufswahl von Bedeutung sein können, gibt es viele.
Aber was ist jungen Beamt*innen am wichtigsten? Dieser Frage sind die dbb jugend und ein Forschungsteam der Universität Potsdam nachgegangen. Die Studie ist am 17. Oktober 2024 unter dem Titel „Flexibel, digital, gut bezahlt?! Wie der öffentliche Dienst seine Mitarbeitenden bindet“ erschienen.
Was sind die zentralen Erkenntnisse?
Die Vier-Tage-Woche, die aktuell im Zentrum der öffentlichen Debatte steht, ist nicht ausschlaggebend für die Bindung von jungen Fachkräften an den öffentlichen Dienst, geht aus der Studie hervor. Weiterhin möchte die Mehrheit der Befragten nicht ausschließlich im Homeoffice arbeiten. Zwei bis drei Tage sind ausreichend.
„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass extrinsische und materielle Anreize maßgeblich dafür sind, wie attraktiv die Beschäftigten ihre Stelle empfinden“, sagt Prof. Dr. Isabella Proeller, Inhaberin des Lehrstuhls für Public und Nonprofit Management an der Universität Potsdam und wissenschaftliche Leiterin der Studie. „Eine große Rolle spielen vor allem die Bezahlung, die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, Arbeitszeitflexibilisierung und der Pensionsanspruch.“
Bemerkenswert ist, dass starre Hierarchien und Bürokratie im Großen und Ganzen nicht darüber entscheiden, ob jemand sich einen anderen Job sucht und kündigt, berichtet Proeller. Aber: Das Engagement beeinträchtigen sie durchaus.
„Ich bin erleichtert, dass starre Hierarchien und Bürokratie nicht im großen Stil das Personal vergraulen“, unterstreicht Matthäus Fandrejewski, Vorsitzender der dbb jugend. „Diese Erkenntnis hat mich überrascht. Natürlich muss sich der öffentliche Dienst trotzdem moderner aufstellen, damit das auch so bleibt und wir die Motivation der Beschäftigten verbessern.“