„Wenn es um den Zustand unserer Demokratie geht, dann spielt der öffentliche Dienst eine entscheidende Rolle“, betonte die stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Simone Fleischmann auf der Rektorenkonferenz der Hochschulen für den öffentlichen Dienst am 16. Oktober 2024 in Herrsching am Ammersee. „Der öffentliche Dienst steht fest hinter den Werten unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Er garantiert rechtsstaatliche und sichere Verhältnisse und agiert als Multiplikator für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“ Damit habe er das Potenzial, die Demokratie widerstandsfähiger und nachhaltiger zu gestalten und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Staat zurückzugewinnen.
Denn mittlerweile seien knapp zwei Drittel der Bürgerinnen und Bürger der Ansicht, dass der Staat mit seinen Aufgaben überfordert sei. „Allerdings liegen die Ursachen für diese Missstände nicht bei den Kolleginnen und Kollegen, die Tag für Tag mit Herzblut ihrer Arbeit nachgehen. Nein, es sind die Entscheidungen der Politik, die uns an diesen Punkt gebracht haben“, erklärte Fleischmann. Aktuell geht der dbb von einer Personallücke von 570.000 Stellen aus. Trotz dieser und weiterer Belastungen leisteten die Beschäftigten eine hervorragende Arbeit, machte die stellvertretende dbb Bundesvorsitzende deutlich. „Die Tätigkeit im öffentlichen Dienst ist mehr als die Zeit, die sie am Arbeitsplatz verbringen. Es ist der Dienst am Gemeinwohl, die Arbeit am großen Ganzen. Diese Sinnhaftigkeit ist das, was junge Menschen suchen, deshalb kann der öffentliche Dienst hier bei der Nachwuchsgewinnung punkten.“
Erheblicher Beitrag zur Nachwuchsgewinnung
Fleischmann weiter: „Die Rektorenkonferenz geht mit gutem Beispiel voran, wie sich motivierter Nachwuchs für den öffentlichen Dienst gewinnen lässt.“ Allein in den letzten vier Jahren habe sich die Studierendenzahl in den Hochschulen der Rektorenkonferenz um fast ein Drittel auf 70.000 Studierende gesteigert, die Zahl der Fortbildungsstudierenden sogar mehr als verdoppelt.
Die Arbeit der Rektorenkonferenz trage einen wesentlichen Teil zur Nachwuchsgewinnung im öffentlichen Dienst und frischen Ideen in der Bildung bei. „Mit Arbeitsgruppen, Veröffentlichungen und Empfehlungen zu Themen wie Blended Learning und Künstlicher Intelligenz sowie mit der Umsetzung zahlreicher komplexer Forschungsprojekte beweist die Rektorenkonferenz, dass sie stets auf der Höhe der Zeit agiert“, lobte Fleischmann.
Abschlussarbeiten ausgezeichnet
Im Rahmen der Konferenz wurden drei Absolventinnen bzw. Absolventen mit dem dbb-Preis für ihre Abschlussarbeiten ausgezeichnet. Der erste Platz ging an Christoph Dlugos von der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW. Silber holte sich Dennis Weber von der Fachhochschule für Verwaltung Saarland und den dritten Platz belegte Mara Pilarski von der Hochschule der Deutschen Bundesbank. Fleischmann lobte die drei für ihre außerordentlichen Leistungen und wünschte ihnen alles Gute für die berufliche Zukunft: „Sie sind voller neuer Ideen und haben einen frischen Blick auf die Dinge. Mit Begründungen wie ‚das haben wir schon immer so gemacht‘ werden Sie sich nicht so schnell abspeisen lassen, und das ist richtig so.“