Schöne Ferien

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der akute Lehrkräftemangel ist ein Dauerthema in der Bildungspolitik – und verschärft sich zusehends durch den demografischen Wandel, die anschwellende Pensionierungswelle und den fehlenden Nachwuchs. Hinzu kommen: Marode Schulgebäude, mangelnde Digitalisierung, Inklusion und Integration als alltägliche Stressfaktoren und Lehrpläne, die angesichts des exponentiellen Wissenszuwachses und der KI längst hätten durchforstet und auf Zukunftskurs gebracht werden müssen. Es steht nicht gut um das niedersächsische Bildungssystem. Und das seit Jahrzehnten. Die Beruflichen Schulen sind am Limit, die Lehrkräfte überlastet und die Schülerinnen und Schüler bekommen nicht das Wissen vermittelt, das sie brauchen, um für die Zukunft gewappnet zu sein.

Ja, hinter den Kulissen arbeitet das Kultusministerium an vielen relevanten Themen, die den Berufsbildnern unter den Nägeln brennen. Und einiges ist auch schon umgesetzt. Wie beispielsweise die notwendigen Rahmenbedingungen zur Installation multiprofessioneller Teams zu definieren und die ersten „Multis“ in die Praxis zu überführen. Das ist gut.

Allerdings gibt es rund um die berufliche Bildung noch sehr viel Luft nach oben, um sie zukunftsfähig aufzustellen. Möglicherweise hilft es ja, dass die neue Bundesbildungsministerin langjährige Kultusministerin in Schleswig-Holstein war und dass dadurch der prallgefüllte Geldsack der Politik auch segensreich über der Bildung ausgeschüttet wird.

Und auch in Niedersachsen gewinnen die politischen Rahmenbedingungen mit Blick auf die berufliche Bildung durchaus an Gestaltungsspielraum. Mit dem gerade verabschiedeten Rekordhaushalt sollen unter anderem auch 1350 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen werden. Der neue Wirtschaftsminister ist der alte Kultusminister, was flankierende Schützenhilfe beim gelebten Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Berufsbildern erwarten lässt. Und die neue Europa-Ministerin ist die alte Abteilungsleiterin im MK für die berufliche Bildung. Auch hier steckt Potential drin. Es bleibt also spannend.

Auch wenn die Sommerferien bereits begonnen haben, wünsche ich Ihnen und Ihren Familien eine wohlverdiente und entspannte Urlaubszeit.

 

 

Ihr
Joachim Maiß. Landesvorsitzender

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