Landesdienst: Branchen-Aktionstage gestartet

Besonders groß ist der Unmut darüber, dass die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) als Arbeitgeber weiterhin auf eine Neuregelung beim sogenannten Arbeitsvorgang besteht. „Die Arbeit auf vielen Stellen soll damit entwertet werden. Doch diesen Angriff auf die Eingruppierung und damit die Bezahlung werden wir nicht hinnehmen“, machte dbb Tarifchef Volker Geyer am 12. Oktober 2021 in Berlin deutlich. „Diese Gegenforderung der Arbeitgeber ist dazu geeignet, die in den letzten Jahren mühsam erkämpfte Aufwertung der Jobs im öffentlichen Dienst zunichte zu machen. Auch unsere aktuelle Forderung nach 5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 150 Euro mehr, würde mit dieser Abwertung durch die Hintertür konterkariert.“

Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Forstleute (www.bdf-online.de) Ulrich Dohle unterstrich beim Aktionstag seiner Gewerkschaft auch die Bedeutung einer Einkommenserhöhung für die Fachkräftegewinnung: „Dürre, Stürme und Borkenkäfer führen dazu, dass beispielsweise im Harz der Wald auf gigantischen Flächen leidet. Die Försterinnen und Förster vor Ort arbeiten am Limit und kommen mit der Arbeit trotzdem nicht hinterher. Wir brauchen mehr Leute – denen wir aber auch etwas anbieten müssen, damit sie zu uns kommen. Ganz abgesehen davon, dass die Leistung der Kolleginnen und Kollegen honoriert werden muss.“

Um auf die wichtige Arbeit der Beschäftigten, aber auch auf die Probleme in vielen Bereichen des öffentlichen Dienstes aufmerksam zu machen, führt der dbb mit seinen Fachgewerkschaften derzeit Branchen-Aktionstage durch. Bereits am 11.10. versammelten sich Beschäftigte des Justizvollzugs (www.bsbd.de) in Frankfurt im Zuge der dortigen Einkommensrunde für das Land Hessen, das nicht Mitglied der TdL ist. Nach den Forstleuten heute folgen in dieser Woche am 13.10. die Gesundheitsberufe (www.vdla-dbb.de und www.geni-online.de), am 14.10. die Berufsschullehrkräfte (www.bvlb.de) und die Straßenwärterinnen und -wärter des Saarlandes (https://vdstra.de), am 15.10. die Beschäftigten in der Sozialen Arbeit (www.dbsh.de) sowie am 16.10. die baden-württembergischen Lehrkräfte im Deutschen Philologenverband (www.dphv.de).

Hintergrund:

Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes fordern für die Beschäftigten der Länder unter anderem eine Erhöhung der Tabellenentgelte der Beschäftigten um 5 Prozent, mindestens um 150 Euro monatlich (im Gesundheitswesen mindestens 300 Euro) sowie eine Erhöhung der Azubi-/Studierenden/Praktikantinnen/Praktikanten-Entgelte um 100 Euro. Von den Verhandlungen betroffen sind etwa 3,5 Millionen Beschäftigte: Direkt ca. 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte der Bundesländer (außer Hessen, das eigene Verhandlungen führt), indirekt ca. 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte der entsprechenden Länder und Kommunen. Die zweite und dritte Verhandlungsrunde finden am 1./2. November 2021 und am 26./27./28. November 2021 in Potsdam statt.

Diesen Beitrag teilen

Email
Drucken
Facebook
Twitter

Letzte Beiträge

„Cool flex“ ist cool

Bildung durch Innovation: Die BBS Rinteln setzen im Beruflichen Gymnasium auf kooperatives und offenes Lernen und sind damit auf Zukunfts- wie Erfolgskurs   Die Beruflichen

Weiterlesen »
Skip to content